„Before that, I wasn’t in the Christmas mood at all. The vaccination is the best Christmas present we can get“, sagt Manuel de Luna, der Mann von den Philippinen arbeitet auf dem Kreuzfahrtschiff AIDAprima.
Manuel ist eines von 712 Crew-Mitgliedern, die am 18. Dezember 2021 ihre CoViD19-Booster-Impfung in Hamburg erhielten:
Möglich wurde dies durch das Mobile Impfteam der Seemannsmission Kiel unter der Leitung der Impfärztin Bettina Gau und dem Seemannsdiakon Tobias Kaiser. Insgesamt war für diese Aktion ein Team von ehrenamtlichen und festangestellten Mitarbeitenden der SEAFARERS ́ LOUNGE Hamburg, dem Hamburger Seemannsclub DUCKDALBEN, der Seemannsmission Kiel und der Bremer Seemannsmis- sion sowie der katholische Seemannsmission Stella Maris in Hamburg im Einsatz. 30 Minuten nach Anlauf des Schiffes gegen 7 Uhr morgens war die Impfstrecke im Terminal des Kreuzfahrtterminals Steinwerder aufgebaut. Eine Stunde später stand die „Impfstraße“ mit zwei Rezeptionstischen, Beratungsstationen und sechs Impfkabinen. Knapp 30 Helferinnen und Helfer wurden souverän vom Team der Seemannsmission Kiel eingewiesen. Um 10 Uhr wurde die erste Booster-Spritze verabreicht: Pünktlich hat- ten die ersten ihr Schiff Richtig „vaccination“ verlassen.
„Den Seeleuten war die Freude und Erleichterung anzusehen, dass sie hier nun ihre Impfung bekommen,“ sagt Olaf Schröder, Seemannsdiakon der Seemannsmission Hamburg-Harburg und Geschäftsführender Leiter der SEAFARERS ́ LOUNGE Hamburg. Roy Dhahare aus Bali, AIDA-Mitarbeiter im Restaurantbereich: „Das beste Geschenk ever.“ Vorher legte er die erforderlichen Impfunterlagen vor. Bernd und Wolfgang, ehrenamtliche Mitarbeiter im DUCKDALBEN und in der SEAFARERS ́ LOUNGE in der Rezeption, prüften: „Alles war bestens auch auf dem Schiff vorbereitet“. Dann macht sich Roy auf den Weg. An der nächsten Station berät die Ärztin, dann geht ́s in die Impfkabinen, dann für 15 Minuten in die Ruhephase. Auf dem Rückweg zum Schiff nutzen viele der Crewmitglieder die Chance noch kurz in der SEAFARERS ́ LOUNGE, dem Crew Point im Terminal vorbeizuschauen, der auch während dieses Anlaufes von der Seemannsmission geöffnet wurde. „So viele Crewmitglieder wie heute haben sonst nicht die Gelegenheit bei uns vorbeizuschauen, da der Landgang stark reglementiert ist.“ so Schröder.
Einer, der nach medizinischen Schulung und mehreren hundert durchgeführten Boostern impft, ist Tobias Kaiser. Der Seemannsdiakon aus Kiel, ermöglicht gemeinsam mit einem starken Team aus Eh- renamtlichen der Seemannsmissionen Kiel, Bremen und Hamburg erfolgreich Impfaktionen bei Crews von Kreuzfahrtschiffen. Im Kieler Hafen führt die Seemannsmission eine erfolgreiche CoViD19-Impf- kampagne zum Schutz der Seeleute durch. Geimpft wird jede und jeder, der mit Seeleuten in direkten Kontakt kommt. Und natürlich auch Seeleute selbst: „Am Ende der heutigen Aktion haben wir in etwa sechs Stunden 712 Menschen geimpft. „Dank vieler Hände an Land und an Bord verläuft die Impfaktion ruck zuck und schneller als woanders.“
Eine ehrenamtliche Impfkampagne aus Nächstenliebe und Überzeugung, die von Herzen kommt. „Wir heißen tagtäglich in den deutschen Hafenstädten mehrere Hunderte Seefahrer Willkommen, da ist es für uns selbstverständlich, auch diese zu schützen. Denn frisch Geimpfte schützen nicht nur sich, sondern auch ihre Familien, Kolleg*innen und die Gäste an Bord“, so Schröder. Die ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter*innen der Seemannsmissionen tun das, was ihnen am Wichtigsten ist: Sie helfen. Support of seafarers‘ dignity.
AIDA und Carnival Maritime freuen sich, weil nun nahezu alle Crewmitglieder der AIDAprima frisch mit einem der empfohlenen mRNA-Impfstoffe (Spikevax® von Moderna oder Comirnaty® von BioN- Tec) geboostert sind.
Die Boosterimpfung frischt die teils bereits wenige Monate nach den zurückliegenden Impfungen nachlassende Immunität gegen eine Infektion mit dem SARS-CoV2-Virus auf. Frisch Geboosterte haben ein deutlich reduziertes Risiko, sich an Corona anzustecken und damit auch, andere zu infizieren. Auch der Schutz vor schweren Verläufen ist rasch nach dem Booster wieder hergestellt. Sorgen bereitet der leitenden Ärztin der Seemannsmission Bettina Gau die sich aktuell rasch ausbreitende Omikron-Variante. „Alles, was wir jetzt noch in der Hand haben ist Impfen, Impfen, Impfen. Und eigenverantwortliches Handeln. So wie die Seeleute, die sich ausnahmslos über dieses wunderbare Angebot direkt vor Weih- nachten freuen. Das tut auch uns gut. Nicht nur den glücklichen Impflingen.“
Auch Sabrina Corsini, Human Resources Managerin auf der AIDAprima, ist begeistert, wie professionell die Impfaktion abläuft. „Uns ist wichtig, dass unsere Mitarbeitenden an Bord den besten Schutz ha- ben und gesund nach Hause kommen. Lob und Dank gehen an alle, die ihren Samstag für die Seeleute zur Verfügung gestellt haben. Die Seemannsmission kennt die Bedürfnisse unserer Crews. Wir freuen uns über dieses starke Miteinander.“ Denn: Zwischen An- und Abfahrt lag das Schiff knapp einen Tag am Kai. Samstag war Wechseltag: Passagiere gingen, neue kamen. Corsini: „Alles klappte, ohne dass der laufende Betrieb auf dem Schiff gestört wurde“.
Schröder: „Die Kreuzfahrtreedereien sind gegenüber ihren Seeleuten in der Pflicht, deren Gesundheit zu schützen und akute Gefahren wie in dieser Pandemie abzuwehren. Die Impfung sollte daher kein ökono- misches Kalkül sein. Sie ist praktisch gelebte Solidarität und humane Verantwortung für die Mitarbeitenden. Mit der Impfung zeigen wir Respekt vor der Würde der Seeleute. Und das ist wichtig an Bord und an Land.“
Kaiser erläutert: „Für die Crew und ihre Familien bringt diese Impfaktion eine große Erleichterung und Beruhigung, die Familien wissen ihre Lieben in der Ferne gut beschützt. Wir leisten so einen kleinen Beitrag zur internationalen CoViD19-Hilfe, indem wir Biontech und Moderna auch in Länder bringen, die derzeit aufgrund wenig Impfstoff weniger impfen können.“. Wir leisten so einen kleinen Beitrag, uns auch über die Grenzen Deutschlands und Europas hinaus an der Pandemiebekämpfung zu beteiligen. Pandemie bedeutet weltweit. Es geht um uns alle. Die Seeleute aus den Philippinen, Indonesien, Asien, der Ukraine, Russland, Europa erreichen an Bord einen Clusterimpfschutz für sich und ihre Gäste. Nach Ende ihrer Verträge von mehreren Monaten kommen Sie so gesund nach Hause und vermindern so die Verschleppung des SARS-CoV2-Virus über internationale Grenzen. Und in Länder, in denen das Ge- sundheitssystem und Infrastruktur CoViD19-Wellen wie der aktuellen europäischen Welle nicht so lange Stand halten werden. Das ist gut.“
„Als Seemannsmission liegt uns das Wohl der Seeleute in besonderer Weise am Herzen. So freuen wir uns für jedes Crewmitglied, dem wir in diesen Tagen zu einer Impfung und damit zu einem besseren Impfschutz verhelfen können. Auch wenn es uns selbst am Ende des Tages keinen Cent in die klammen Kassen unserer Vereine und Organisationen spült und der finanzielle Gewinn an anderer Stelle verbucht wird. Für uns als Deutsche Seemannsmission war es zudem ein schönes Erlebnis mal wieder über die Städte- und Hafengrenzen hinweg mit so vielen Haupt- und Ehrenamtlichen zu Kooperieren.“ ergänzt Schröder.