Absage der Feierlichkeiten zum 10-jährigen Jubiläum

Die Hamburger Gesundheitsbehörde hat am 15.03.2020 eine weitere Allgemeinverfügung zur Eindämmung des Coronavirus erlassen. Diese soll voraussichtlich bis zum 30. April 2020 gelten. Demnach sind sämtliche öffentlichen und nichtöffentlichen Veranstaltungen untersagt – unabhängig von der Zahl der Teilnehmenden.

Aus diesem Grund müssen wir heute schweren Herzens die von uns geplanten Feierlichkeiten zum 10-jährigen Jubiläum der Seafarers´ Lounge Hamburg am 03.04.2020 im Cruise Center Altona absagen.

„Alles hat seine Zeit“, so schreibt es schon der Prediger Salomo und Jubelfeiern sind aus verständlichen Gründen derzeit nachrangig. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Über einem Ausweichtermin können wir zum jetzigen Zeitpunkt leider noch keine genauere Aussage treffen. Sobald der neue Termin steht werden wir dazu erneut einladen.

Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Wie geht’s der Crew auf einem Kreuzfahrtschiff?

…das interessiert unsere Gäste und selbstverständlich auch uns“, sagt Wybcke Meier, CEO von TUI Cruises, beim Gespräch in der Deutschen Seemannsmission Hamburg-Harburg e.V.: „Es ist uns ein echtes Anliegen, dass sich die Crew an Bord auch wohlfühlt.“ „Die Passagiere haben großes Interesse an der Besatzung und fragen die Crew-Members direkt oder erkundigen sich auch bei uns“ – kontert Wybcke Meier das Vorurteil, Gäste von Kreuzfahrtschiffen interessieren sich nur für sich, für Essen und Trinken, Sport und Entertainment. Die Vorsitzende der Geschäftsführung des Kreuzfahrtunternehmens mit Sitz in Hamburg lenkt das Geschick der Reederei. Die Mein Schiff Flotte besteht mittlerweile aus sieben Schiffen. Der Name ist Programm: Die Passagiere sollen sich auf „ihrem“ Schiff wohlfühlen. Doch wie ist es mit den Männern und Frauen, die in den Restaurants, den Kabinen, im Bauch und auf der Brücke der Traumschiffe ihren Dienst tun? Für sie ist „ihr“ Schiff ihr Zuhause für eine weit längere Zeit als für die Gäste an Bord. Hier sagt Meier: „Wenn´s der Crew schlecht geht, kann sie den Gästen auch keine schöne Zeit an Bord ermöglichen. Fast 85 Prozent unserer Besatzung haben Gästekontakt. Wenn sich also die Crew wohlfühlt, spüren das auch unsere Gäste“.

Ist das (Arbeits-) Klima prima für die Crew, profitiert der Gast und damit gleichfalls TUI Cruises davon. „Wir haben ein großes Interesse daran, dass die Besatzung uns treu bleibt und immer wieder an Bord unserer Flotte arbeitet“ sagt Meier. „An Bord gibt es viele Weiterbildungsmöglichkeiten, wie beispielsweise kostenlose Deutschkurse. Auf jedem unserer Schiffe fahren Deutschlehrer mit und unterrichten die Crew, was wiederum die Karrierechancen der einzelnen Crewmitglieder deutlich erhöht.“

TUI Cruises schaut nach vorn: „Wenn wir die Crews ausbilden und deren Know How fördern, investieren wir in die Zukunft. Neben neuen und modernen Schiffen, ist die Atmosphäre an Bord entscheidend und hier macht die Crew den Unterschied.“ In Sachen Umweltschutz machen die Kreuzfahrtreedereien schon einiges. In Sachen soziale Verantwortung gibt´s noch Nachholbedarf. Denn: Auch Meier weiß um die Arbeit auf Kreuzfahrtschiffen: „Die Menschen verlassen ihre Heimat für viele Monate und tauschen ihr Zuhause gegen eine Kabine ein“ Auf der Mein Schiff Flotte sind die Crewmitglieder entweder in Doppelkabinen oder sogenannten Single-Shared Kabinen untergebracht. Bei letzterem haben die Crewmitglieder eine eigene Kabine, teilen sich aber ein Badezimmer. Aber: Es ist und bleibt ein harter Job. Er wird meist geleistet von Menschen aus vielen Nationen, viele kommen aus Asien.

Zwischen ihnen und den Touristen liegen Welten. Ein Job auf einem Kreuzfahrtschiff hat wenig mit Seefahrer-Romantik zu tun. Immerhin ist seit 20. August 2013 die Maritime Labour Konvention (MLC) in Kraft, die weltweit auch für alle Kreuzfahrtschiffe bindend ist. Aber „nicht immer trauen sich Seeleute, diese Rechte auch wahrzunehmen und um Hilfe zu fragen“, sagt Markus Wichmann, Mitgründer und Geschäftsführer der Seafarers´ Lounges. Die erste wurde vor fast zehn Jahren, damals noch in der HafenCity, gegründet. Wichmann erinnert sich: „Wir haben zunächst die finanziellen Mittel vorgeschossen. Erst nach und nach bemerkten die Reeder, dass die Betreuung in den Lounges sinnvoll ist“. Hier finden die Crews ihre Auszeit. Hier sind sie für sich, hier muss keiner lächeln, wenn ihm nicht danach ist. Er und sie kann aber – und viele tun das auch, weil sie in den Lounges die so beliebten wie superscharfen Nudelsuppen kaufen oder gratis mit der Familie via Internet plaudern. Für Meier ist eine Unterstützung der Lounges „selbstverständlich“. Auch eine erhöhte Schiffsabgabe, die die Arbeit der Lounge unterstützt, „ist kein Problem. Man braucht einfach auch einmal einen Platz für sich. Man braucht Räume außerhalb jeglicher Beobachtung. Da, wo sich nichts um Arbeit dreht. Wo die Crew privat ist.“ Solche kleine Fluchten finden sie in den Seafarers´ Lounges.